Ein Influencer-Vertrag ist für jede erfolgreiche Marketing-Partnerschaft zwischen Marke und Creator unerlässlich. Dieses rechtliche Dokument legt die Bedingungen, Erwartungen und Verantwortlichkeiten fest und schützt beide Seiten.
In diesem Leitfaden gehen wir auf die wichtigsten Elemente eines soliden Influencer-Marketing-Vertrags ein. Du erfährst, welche rechtlichen Absicherungen enthalten sein müssen, vom Umfang und den Zahlungsbedingungen bis zur Kündigung.
Es soll mal schneller gehen? Nutze einfach unsere kostenlose, anpassbare Influencer-Vertragsvorlage.
Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen der allgemeinen Orientierung und sind keine Rechtsberatung. Es ist ratsam, einen qualifizierten Juristen zu konsultieren, um die von dir verwendeten Verträge oder Vereinbarungen zu überprüfen und anzupassen, um die Einhaltung der einschlägigen Gesetze und Vorschriften sicherzustellen.
Was ist ein Influencer-Marketing-Vertrag oder eine Influencer-Vereinbarung?
Influencer-Verträge sind rechtliche Vereinbarungen, die die rechtliche Basis für eine für beide Seiten vorteilhafte Beziehung zwischen Marken und Influencern schaffen. Diese Verträge dienen als Fahrplan für die Partnerschaft und stellen sicher, dass beide Parteien in Bezug auf Leistungen, Vergütung und Verpflichtungen wissen, was Sache ist.
Influencer-Verträge minimieren Missverständnisse und potenzielle Konflikte, da sie die Rechte und Pflichten jeder Partei klar definieren.
Brauchst du wirklich einen Influencer-Vertrag?
Mit einem Wort: Ja. Wie das Sprichwort schon sagt: Vertrauen ist gut, ein Vertrag ist besser.
Stell dir Folgendes vor: Du bist der Influencer Marketing Manager einer coolen Klamottenmarke. Nach deiner intensiven Recherche zur Creator-Suche beschließt du, mit der beliebten Content Creatorin LisaLou zusammenzuarbeiten, die viele treue Fans auf Instagram und TikTok hat.
LisaLou fängt an, die neueste Kollektion deiner Marke zu präsentieren und weckt damit das Interesse ihrer Zielgruppe. Im Laufe der Zusammenarbeit tauchen jedoch unvorhergesehene Probleme auf.
Zunächst gibt es einen Streit über die Vergütung, da LisaLou eine höhere Gebühr als ursprünglich vereinbart verlangt. Dann kommt es zu Unklarheiten über die Exklusivität der Inhalte, da LisaLou ähnliche Produkte von konkurrierenden Marken vorstellt. Und wem gehören die Inhalte eigentlich?
Das Fehlen klarer Richtlinien und Verpflichtungen lässt beide Parteien frustriert zurück, und die einst vielversprechende Partnerschaft beginnt zu bröckeln.
Ohne eine ordnungsgemäße Dokumentation können Missverständnisse und Streitigkeiten den Erfolg selbst der vielversprechendsten Zusammenarbeit gefährden.
Ein gut ausgearbeiteter Influencer-Marketing-Vertrag sorgt für Klarheit, schützt die Interessen beider Parteien und ermöglicht einen reibungslosen Weg zu gemeinsamen Zielen.
Arten von Influencer-Verträgen: Welche passt zu deiner Kampagne?
Es gibt verschiedene Arten von Influencer-Verträgen, die je nach Umfang und Ziel der Kooperation variieren:
• Einmalige Kooperationen: Für Einzelprojekte und spezifische Kampagnen.
• Langfristige Verträge: Bauen eine langfristige Markenbeziehung auf, ideal für Botschafterprogramme.
• Exklusivitätsverträge: Sicherstellen, dass Influencer nicht mit Konkurrenzmarken arbeiten.
• Produktplatzierung: Produktsamples im Austausch gegen Content auf Social Media.
Die Wahl des richtigen Vertragstyps hilft, klare Erwartungen zu setzen und Risiken zu minimieren. Easy!
Was sollte in einem Influencer-Vertrag stehen?
Hier sind die wichtigsten Bestandteile eines Influencer-Vertrags (Download hier). Achte darauf, dass diese wichtigen Elemente enthalten sind, damit deine Vereinbarung wirksam ist.
Beteiligte Parteien
Es klingt offensichtlich, aber klar definierte Parteien sind essenziell für einen rechtsverbindlichen Vertrag. Ohne diese Basis riskierst du Missverständnisse und Streitigkeiten, weil unklar bleibt, wer verantwortlich ist.
Ein Beispiel: Wenn du nur den Instagram-Handle statt des offiziellen Namens und der Adresse nutzt, wird es schwierig, die Bedingungen durchzusetzen oder bei einem Vertragsbruch rechtlich vorzugehen. Ignorieren könnte später teuer werden.
Umfang der Arbeit und Ergebnisse
Kurz gesagt: Was genau soll der Influencer für deine Marke tun? Klare Erwartungen an Leistungen und Mehrwert sind entscheidend.
Ein detaillierter Arbeitsumfang sorgt dafür, dass beide Seiten dieselbe Vorstellung davon haben, wie die Inhalte aussehen sollen. Ohne diese Details? Naja, da kann es leicht passieren, dass der Content weder deinen Marketingzielen entspricht noch deinen deinen Qualitätstandards gerecht wird.
Beispiel: Du buchst einen Influencer für eine Instagram Story, und am Ende zeigt der Post nicht mal die wichtigsten Produkt-Features. Das tut weh, weil die Kampagne dann nicht die gewünschte Wirkung erzielt...also besser vorher alles glasklar festhalten.
Entschädigung und Zahlungsbedingungen
Die Festlegung klarer und vereinbarter Vergütungsbedingungen ist entscheidend, um Missverständnisse und Streitigkeiten über die Bezahlung zu vermeiden. Ohne eine klar definierte Vergütungsstruktur kann es zu Unklarheiten über die Höhe, den Zeitpunkt oder die Methode der Zahlung kommen, was die Beziehung belasten kann.
Wenn der Vertrag beispielsweise nicht die vereinbarte Vergütung für einen gesponserten Beitrag enthält, zahlt die Marke möglicherweise weniger als der Influencer erwartet hat, was zu Frustration und einer angespannten Partnerschaft führt.
Eigentum an Inhalten und Nutzungsrechte
Wer besitzt die Inhalte, die der Influencer erstellt? Das sollte im Vertrag glasklar geregelt sein.
Viele Marken wollen die Inhalte auf ihren eigenen Kanälen nutzen, aber ohne klare Absprachen könnte das schnell problematisch werden. Denkst du, “Das sind doch unsere Produkte im Content, also können wir ihn verwenden”? Falsch gedacht, wenn die Nutzungsrechte nicht festgelegt sind.
Also, ohne eindeutige Regeln darf dein Unternehmen weder organisch noch für Paid Ads die Creator Inhalte nutzen.
Dauer und Kündigung
Wann soll eure Zusammenarbeit beginnen? Wie lange wollt ihr zusammenarbeiten? Und was passiert, wenn einer von euch die Zusammenarbeit beenden möchte? Das sind alles Dinge, an die du denken musst, wenn du einen Influencer-Vertrag aufstellst.
Wenn der Vertrag keine Kündigungsklausel mit Kündigungsfrist enthält, kann eine Partei die Zusammenarbeit abrupt beenden und der anderen Partei nicht genügend Zeit lassen, einen Ersatz zu finden oder die Marketingstrategie anzupassen.
Die Festlegung der Dauer der Partnerschaft und der Bedingungen für die Beendigung hilft, einen klaren Zeitplan aufzustellen und ermöglicht es beiden Parteien, entsprechend zu planen. Ohne diese Bestimmungen kann es für beide Parteien schwierig sein, aus der Partnerschaft auszusteigen, oder sie können unerwartet mit der Beendigung der Vereinbarung konfrontiert werden.
Vertraulichkeits- und Geheimhaltungsklauseln
Vertraulichkeits- und Geheimhaltungsklauseln gehören wohl zu den wichtigsten Bestandteilen jeder Influencer-Marketing-Vereinbarung.
Influencer sind in die Marketingstrategie deiner Marke eingeweiht und erfahren oft von neuen Kampagnen und Produkteinführungen, bevor diese Informationen veröffentlicht werden. Eine unbefugte Weitergabe könnte dem Ruf deiner Marke schaden oder sogar Konkurrenten den Zugang zu vertraulichen Informationen ermöglichen.
Achte also darauf, dass du Vertraulichkeits- und Geheimhaltungsklauseln einfügst, die alle vertraulichen Informationen schützen, die während der Partnerschaft ausgetauscht werden.
Zahlung und Zahlungsbedingungen
Mit anderen Worten: Show me the money!
Die meisten, wenn nicht sogar alle, Influencer wollen für ihre Arbeit fair entlohnt werden. Wie viel es kostet, mit einem Influencer zusammenzuarbeiten, hängt von vielen Faktoren ab, z. B. von der Erfahrung und der Größe des Accounts. Ihr müsst eine Vergütung aushandeln, die ein Gleichgewicht zwischen den Erwartungen des Influencers und dem Budget der Marke herstellt.
Wenn ihr euch auf das Honorar geeinigt habt, solltet ihr auch die Zahlungsbedingungen nicht vergessen. Es ist üblich, dass Influencer eine Vorauszahlung verlangen. Andererseits sollten Marken darauf achten, dass sie dem Influencer nicht zu viel zahlen, bevor die Leistung geliefert wurde. Überlege auch, wie du den Influencer bezahlen willst, z. B. per Banküberweisung, PayPal oder Kreditkarte.
Es ist wichtig, dass du dich auf einen Zahlungsprozess einigst, der für beide Seiten funktioniert.
Expertentipps für den Entwurf einer wirksamen Influencer-Marketing-Vereinbarung
Unabhängig davon, ob du deine eigene Influencer-Vereinbarung von Grund auf entwirfst oder eine Vorlage anpasst: es gibt Dinge, die du beachten musst. Lade hier die kostenlose Vertragsvorlage runter. Plus: ein paar Tipps und Tricks von den Influencer-Marketing-Experten von Storyclash:
1. Verwende eine klare und präzise Sprache.
Juristendeutsch (oder die Sprache, in der du den Vertrag schreibst) muss nicht schön sein. Aber es muss klar sein. Verwende präzise und eindeutige Formulierungen im Vertrag, um Fehlinterpretationen oder Schlupflöcher zu vermeiden, die in der Zukunft zu Streitigkeiten führen könnten.
2. Mache eine Bestandsaufnahme der potenziellen Risiken und Verbindlichkeiten.
Führe eine Risikobewertung durch. Sei ruhig sehr pessimistisch und überlege, was im schlimmsten Fall alles schief gehen könnte. Berücksichtige Aspekte wie Rechte an geistigem Eigentum, Nutzung von Inhalten, Vertraulichkeit und Haftung. Dann kannst du (ohne ein Anwalt) Klauseln erstellen, um diese Risiken zu mindern.
3. Hol dir rechtlichen Rat.
Wenn du kein Anwalt bist, ist es wahrscheinlich am besten, mit jemandem zu sprechen, der einer ist. Juristensprache ist ein kleines Minenfeld. Da Marken immer mehr in Influencer Marketing investieren, solltest du sicherstellen, dass du über eine solide rechtliche Grundlage verfügst.
Eine Vorlage für einen Influencer-Vertrag kann dabei ein hilfreicher Ausgangspunkt sein. Es ist zwar ratsam, sich rechtlich beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass die lokalen Gesetze und Vorschriften eingehalten werden, aber wir haben eine praktische kostenlose Vorlage, die du nach Belieben anpassen und verwenden kannst.
Kostenloses Muster für einen Influencer-Vertrag
Einen kompleten Influencer-Vertrag aufzustellen, kann sehr zeitaufwändig sein. Deshalb findest du hier eine hilfreiche Vorlage, die dir den Einstieg erleichtert.
Diese kostenlose Vorlage, die von den Branchenexperten von Storyclash, der führenden AI-basierten Plattform für Influencer-Marketing, erstellt wurde, bietet eine solide Grundlage für Influencer-Partnerschaften.
Die Storyclash-Vertragsvorlage für Influencer wurde entwickelt, um dir wertvolle Zeit und Mühe zu ersparen. Sie deckt alle wesentlichen Komponenten ab, die wir bereits besprochen haben, darunter:
- Beteiligte Parteien
- Umfang der Arbeit
- Entschädigung
- Rechte und Pflichten
- Bedingungen für die Beendigung
- Vertraulichkeit
- Bezahlung
Wenn du mit dieser Vorlage beginnst, hast du einee solide Basis für deine Influencer-Verträge,welche leicht an deine individuellen Anforderungen angepasst werden kann.
Denke daran, dass die Storyclash-Vorlage für Influencer-Marketing-Verträge zwar eine hilfreiche Ressource ist, du aber unbedingt deine Rechtsabteilung einbeziehen oder dich rechtlich beraten lassen solltest, um sicherzustellen, dass der Vertrag alle rechtlichen Anforderungen erfüllt, die in deinem Land gelten.
Juristen können dabei helfen, die Vorlage zu prüfen, mögliche Lücken zu identifizieren und notwendige Änderungen vorzunehmen, um die Interessen deiner Marke zu schützen.
Lade die Vorlage für den Influencer-Vertrag hier kostenlos herunter.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu Influencer-Verträgen
Wie vermeide ich rechtliche Probleme bei Influencer-Kooperationen?
Ein klarer, detaillierter Vertrag ist das A und O. Er sollte alle wichtigen Punkte abdecken: Bezahlung, Inhalte, Vertraulichkeit. Eine gute Idee ist auch, eine Klausel hinzuzufügen, wie ihr mit Konflikten umgeht – so gibt’s weniger Überraschungen.
2. Welche Klauseln sind im Creator Vertrag sind besonders wichtig?
Neben Vergütung und Arbeitsumfang solltest du auch über diese nachdenken:
• Ethikklauseln: Inhalte müssen zu den Werten der Marke passen.
• Krisenmanagement: Was passiert, wenn der Influencer in einen Skandal gerät?
• Exklusivität: Absichern, dass der Influencer nicht für die Konkurrenz arbeitet.
3. Darf ich Influencer-Inhalte nach der Kampagne nutzen?
• Klär das unbedingt im Vertrag! Schreib rein, wie lange und auf welche Weise du die Inhalte nutzen darfst. Das spart späteren Ärger und macht alles klar.
4. Was tun, wenn der Influencer die vertraglich vereinbarten Inhalte nicht liefert?
• Hier hilft eine “Nicht-Erfüllung”-Klausel. Leg fest, was passiert, wenn der Deal nicht eingehalten wird – das kann z.B. eine reduzierte Zahlung oder eine Rückerstattung sein.
5. Müssen Influencer die Kooperation als Werbung kennzeichnen?
• Ja, das ist Pflicht. Der Vertrag sollte daher klar regeln, wie der Influencer die Posts kennzeichnet, damit alles gesetzlich sauber läuft und die Transparenz stimmt.
6. Ist eine Exklusivitätsklausel im Kooperations-Vertrag mit Creatorn sinnvoll?
• Wenn du sicherstellen willst, dass der Influencer nicht auch für die Konkurrenz arbeitet, ist Exklusivität eine gute Idee. Definiere im Vertrag genau, wie lange und für welche Kategorien sie gilt.